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Publikationsgebühren: Welche Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es?

Neben der Finanzierung der Publikationsgebühren aus Eigen- oder Institutsmitteln gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um die Publikationsgebühren zu finanzieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und gestalten sich an jeder Einrichtung anders. Es empfiehlt sich zu prüfen, welche Finanzierungsmöglichkeiten an einer Einrichtung jeweils in Frage kommen.

Publikationsfonds

Viele Hochschulen haben einen Publikationsfonds eingerichtet. Diese Mittel können für die Publikation in Open-Access-Zeitschriften verwendet werden. Die Förderung ist in der Regel an bestimmte Bedingungen geknüpft. So ist es beispielsweise erforderlich,  dass die Zeitschrift, in der der Artikel erscheinen soll, ein Qualitätssicherungsverfahren gemäß dem fachlichen Standard anwendet. Zudem gibt es Vorgaben, was die Höhe der Publikationsgebühren angeht.

Die Mittel sind in der Regel begrenzt; jede wissenschaftliche Einrichtung verteilt diese nach einem bestimmten Schlüssel. Auskunft darüber, ob eine Einrichtung über einen Publikationsfonds verfügt und unter welchen Bedingungen Publikationen hieraus finanziert werden können, erteilen die Open-Access-Beauftragten der jeweiligen Institution.

Reduktion der Publikationsgebühren durch Mitgliedschaftsmodelle

Um die Belastung des Budgets möglichst gering zu halten, schließen Einrichtungen mit einzelnen Verlagen sogenannte Mitgliedschaftsverträge ab. Im Rahmen dieser Verträge wird ein Rabatt auf die Publikationsgebühren gewährt. Inwieweit eine entsprechende Einrichtung solche Verträge abgeschlossen hat und mit welchen Verlagen, können Sie in der Regel bei  den Open-Access-Beauftragten der Institution erfragen. Teilweise finden sich Informationen hierzu auf den Internetseiten der Bibliothek einer Einrichtung. 

Finanzierung über Projekt DEAL

Im Rahmen von zentral verhandelten Verträgen einer von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen eingesetzten Projektgruppe mit den Verlagen Wiley und Springer Nature wurde neben einem Lesezugriff auch die Open-Access-Publikation in einem Großteil der Subskriptionszeitschriften vereinbart. Die Vereinbarung gilt nur für sogenannte hybride Zeitschriften; für Publikationen in originären Open-Access-Zeitschriften (also Gold-Zeitschriften) sind weiterhin Publikationsgebühren (engl. article processing charges – APCs) zu entrichten, allerdings wird darauf bei vielen Zeitschriften ein Rabatt in Höhe von 20% gewährt. Wesentliche Erleichterung stellt für Autorinnen und Autoren das zentrale Abrechnungssystem dar, so dass diese nicht mehr direkt eine Rechnung vom Verlag erhalten. Informationen dazu, inwieweit Ihre Institution zu einer der an der Teilnahme am DEAL-Vertrag berechtigten Einrichtung gehört, welche Zeitschriften durch den Vertrag abgedeckt sind und ob und wie entstandene Kosten umgelegt werden, können Sie bei den Open-Access-Beauftragten Ihrer Institution erfragen.

Weitere Informationen: Informationsseiten zum Projekt DEAL und DEAL Open Access Publizieren

Finanzierung durch eine Forschungsförderungseinrichtung

Bei vielen mittelgebenden Einrichtungen sind die Publikationsgebühren erstattungsfähig beziehungsweise können als Sachmittel in der Budgetplanung berücksichtigt und beantragt werden. Einige forschungsfördernde Institutionen wie z.B. das BMBF haben sogenannte Post-Grant-Fonds eingerichtet, die Unterstützung bei der Finanzierung von Publikationsgebühren für Publikationen, die nach Abschluss eines Projekts entstanden sind, bereitstellen. An die Förderung sind allerdings Bedingungen geknüpft. Der BMBF Post-Grant-Fonds ist mittlerweile ausgelaufen.

Finanzierung durch Fachgesellschaften

Wenn eine Zeitschrift von einer Fachgesellschaft herausgegeben wird, werden die Kosten für die Publikationsgebühren häufig über die Mitgliedsbeiträge finanziert. Die Autorinnen und Autoren speisen sich meist (wenn auch nicht ausschließlich) aus dem Kreis der Mitglieder sowie der Leserinnen und Leser dieser Fachzeitschrift. Mitglieder der jeweiligen Fachgesellschaft werden in der Regel über entsprechende Angebote informiert. Eventuell kann solch ein Angebot auch ein Anreiz sein, einer Fachgesellschaft beizutreten. Eine erste Orientierung darüber, ob eine Fachgesellschaft über ein entsprechendes Angebot verfügt, finden Sie auf den Websites der jeweiligen Fachgesellschaft.

Kombination unterschiedlicher Finanzierungsquellen

Grundsätzlich ist es möglich, Publikationsgebühren aus unterschiedlichen Quellen zu bestreiten. So kann die Reduktion der Publikationsgebühren durch eine institutionelle Mitgliedschaft mit einem Publikationsfonds kombiniert werden. 

Alternativen

Einige Universitäten haben eigene Verlage gegründet, um ihren Angehörigen Publikationsdienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Zumeist beziehen sich diese Dienstleistungen auf Monografien und Sammelbände. Vereinzelt werden aber auch Services zur Veröffentlichung von Zeitschriften angeboten. Informationen zu Angeboten finden sich auf den Seiten der AG Universitätsverlage.

Disclaimer

Bitte beachten Sie: Unser Service kann keine verbindliche Rechtsberatung anbieten, sondern stellt Informationen zur ersten Orientierung bereit. ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften hat die Angaben auf den folgenden Seiten sorgfältig geprüft, übernimmt aber für mögliche Fehler keine Haftung. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Ausführungen zu einzelnen Rechtsnormen auf deutsches Recht (Stand FAQ 01/2021).

Kontakt

Jasmin Schmitz,

Dr. Jasmin Schmitz
Leitung Publikationsberatung

Tel: +49 (0)221 478-32795
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Weiterführende Links

zu Fachgesellschaften im Bereich der Lebens­wissen­schaften in Deutschland:

Es handelt sich hierbei um eine kleine Auswahl von deutschen Fachgesellschaften, die in den beiden Dachverbänden organisiert sind. Es gibt noch weitere Fachgesellschaften im In- und Ausland.