Menü

Repositorium (Dokumentserver oder Online-Archiv): Welches Repositorium eignet sich für meine Publikation?

Überblick über Repositorien

Repositorien sind Datenbanken bzw. elektronische Archive. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen institutionellen und fachlichen Repositorien. Während institutionelle Repositorien an einer Einrichtung angesiedelt sind und ein breites fachliches Spektrum abbilden, sind fachliche Repositorien auf eine Disziplin konzentriert und umfassen Publikationen von Autor:innen unterschiedlicher Einrichtungen. 

Beide Arten von Repositorien machen die Publikationen dauerhaft frei verfügbar und erhöhen so die Sichtbarkeit. Dazu sind Repositorien in Suchmaschinen und Fachportale eingebunden. 

Für welche Art von Repositorium Sie sich entscheiden, ist abhängig von Ihren persönlichen Präferenzen und den fachlichen Gegebenheiten. In einigen Disziplinen gilt die Ablage von Publikationen in einem bestimmten Repositorium als Quasi-Standard, in anderen ist das weniger verbreitet. 

Zwei Beispiele für entsprechende Suchdienste, mit denen sich übergreifend nach Open-Access-Publikationen in Repositorien und elektronischen Zeitschriften suchen lässt, sind:

OAIster: Teildatenbank des WorldCat, die Open-Access-Dokumente von Bibliotheken weltweit nachweist und im Volltext verfügbar macht,

BASE: "Bielefeld Academic Search Engine" wird von der Universitätsbibliothek Bielefeld betrieben, sammelt die Daten von Repositorien und macht die dort abgelegten Dokumente übergreifend recherchierbar.

Darüber hinaus werden Publikationen in Repositorien in der Regel auch von Internetsuchmaschinen wie Google erfasst.

Wie finde ich ein geeignetes Repositorium?

Im ersten Schritt müssen Sie sich für ein institutionelles oder fachliches Repositorium entscheiden. Die Entscheidung muss dabei nicht ausschließlich sein. Generell ist es möglich, seine Publikationen in mehreren Repositorien abzulegen, sofern entsprechende Nutzungsrechte vorliegen. 

Mittlerweile betreiben viele Hochschulen – häufig unter Federführung der Hochschulbibliothek – ein institutionelles Repositorium, in dem die Dokumente abgelegt werden können. Nicht selten gelten diese Repositorien auch als Ablageort für Hochschulschriften, insbesondere für Dissertationen. 

Die Leibniz-Gemeinschaft betreibt mit LeibnizOpen ein Open-Access-Portal und weist dort Publikationen von Angehörigen der Leibniz-Institute nach und macht die Volltexte zugänglich. Die Mehrzahl der in der Helmholtz-Gemeinschaft organisierten Institute verfügt über ein eigenes Repositorium (zur Übersicht). 

Die Forschungsorganisationen Fraunhofer-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft betreiben jeweils ein eigenes Repositorium: Fraunhofer e-Prints und MPG.PuRE. Angehörige der Mitgliedsinstitute sind aufgefordert, ihre Publikationen dort abzulegen. 

Für die Suche nach Repositorien gibt es mittlerweile einige Suchplattformen:

  • Die Plattform OpenDOAR bietet einen fachlichen Einstieg. Die Übersicht basiert auf Eigenmeldungen der repositoriumsbetreibenden Einrichtungen und muss daher nicht zwingend vollständig sein. Die Einträge werden geprüft, so dass eine Qualitätskontrolle gewährleistet ist. 
  • Auf den Seiten der Deutschen Netzwerkinitiative für Netzwerkinformationen e.V. (DINI) gibt es eine Liste mit deutschen Repositorien. Die Übersicht enthält zusätzlich Informationen darüber, welches der Repositorien das sogenannte DINI-Zertifikat erhalten hat. Um solch ein Zertifikat zu erhalten, müssen bestimmte technische und rechtliche Kriterien erfüllt sein, die den nationalen wie internationalen Standards und dem technischen State-of-the-Art entsprechen. Das Zertifikat dient der Qualitätssicherung und stellt die Interoperabilität sicher. 
  • Das übergreifende Repositorium ZENODO ist weder fachlich noch institutionell gebunden. Hier können nicht nur wissenschaftliche Publikationen eingestellt werden, sondern auch andere Formate sowie Forschungsdaten. Das Repositorium wird von CERN in Genf betreut und weiterentwickelt. Der Aufbau wurde durch EU-Gelder finanziert und ist Teil einer europaweiten Open-Access-Infrastruktur.

Repositorien mit Fokus auf Lebenswissenschaften

ZB MED bietet mit dem „Fachrepositorium Lebenswissenschaften“ eine Möglichkeit zur sicheren Zweitveröffentlichung. 

PubMed Central

Bei PubMed Central handelt es sich um das elektronische Zeitschriftenliteraturarchiv des U.S. National Institutes of Health's National Library of Medicine (NIH/NLM). Die National Library of Medicine hat die Aufgabe, Literatur im Bereich Biomedizin zu bewahren und die Archivierung der Publikationen zu übernehmen. In PubMed Central ist biomedizinische und lebenswissenschaftliche Literatur abgelegt.

Alle durch das National Institute of Health (NIH) geförderten Autor:innen sind verpflichtet, die Postprint-Version ihres Artikels bei PubMed Central zum Zeitpunkt der Annahme zur Publikation abzulegen und innerhalb einer Frist von zwölf Monaten frei verfügbar zu machen. 

Darüber hinaus hat die NLM Vereinbarungen mit verschiedenen Verlagen, die Originalpublikationen aus ihren Zeitschriften – im Einklang mit den Vorgaben von Drittmittelgebern – als Service für die Autor:innen direkt bei PMC einstellen. Ein Teil der Verlage ist mit PMC eine „Full Participation“ eingegangen und übergibt ihre kompletten Inhalte an PubMed Central. 

Die Verlage profitieren von dieser Kooperation. Die Archivierung der Zeitschriftenjahrgänge wird von der NLM übernommen, um das lebenswissenschaftliche und biomedizinische Wissen dauerhaft verfügbar zu halten. PMC hat mittlerweile zwei regionale Ableger – Europe PMC und PMC Canada. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese beiden Datenbanken deckungsgleich mit der U.S.-Version. Zudem übernehmen beide das Einstellen weiterer Artikel gemäß den Vorgaben der in der jeweiligen Region ansässigen mittelgebenden Einrichtungen.

Verlage, die eine Kooperation mit PubMedCentral haben

Disclaimer

Bitte beachten Sie: Unser Service kann keine verbindliche Rechtsberatung anbieten, sondern stellt Informationen zur ersten Orientierung bereit. ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften hat die Angaben auf den folgenden Seiten sorgfältig geprüft, übernimmt aber für mögliche Fehler keine Haftung. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Ausführungen zu einzelnen Rechtsnormen auf deutsches Recht (Stand FAQ 11/2017).